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Zeckenimpfung als Schutz vor FSME
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Symbolbild

Endlich wieder rausgehen! Im Garten werkeln, im Wald spazieren oder sich für ein Picknick im Park treffen. Wenn da nur diese fiesen Zecken nicht wären. Die tummeln sich im Gras und können Krankheiten wie FSME übertragen können. Eine Impfung beugt vor.

Zecken können Viren übertragen, die eine Gehirnhautentzündung hervorrufen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Einen guten Schutz dagegen bietet die FSME-Impfung, oft auch Zecken-Impfung genannt. Doch wann sollte man sich am besten impfen lassen? Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist der Winter, damit man im Frühsommer schon geschützt ist. Wer noch nicht geimpft ist, kann das jedoch auch jetzt noch nachholen.

FSME kommt in vielen europäischen Ländern vor. Auch in Deutschland finden sich Zecken, die FSME übertragen, vor allem in Baden-Württemberg, Bayern und Südhessen – die von FSME betroffenen Risikogebiete weiten sich jedoch immer weiter aus. Auch Teile Sachsens und Thüringens gehören bereits dazu. Eine aktuelle Karte mit den betroffenen Gebieten in Deutschland finden Sie beim Robert Koch-Institut.

Die Hauptübertragungszeit für FSME liegt zwischen April und November. Durch milde und feuchte Winter kann sich die Zeit, in der die Zecken aktiv sind, aber weiter in den Winter hinein ausdehnen.

Wie läuft eine FSME-Impfung ab?

Für einen mehrjährigen Impfschutz sind drei Impfungen nötig. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte nach 5 bis 12 Monaten nach der zweiten Impfung. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften schon ein Schutz, der für die laufende Saison ausreichend ist.

Für einen länger anhaltenden Schutz ist die dritte Impfung notwendig. Eine Auffrischung erfolgt nach drei Jahren und danach dann alle fünf Jahre. Ab dem Alter von 50 Jahren sollte die Auffrischung wieder alle 3 Jahre erfolgen. Für Kinder ab einem Jahr gibt es extra Kinderimpfstoffe mit ebenfalls drei Impfungen.

Zecken-Impfung auch kurzfristig möglich

Auch kurzfristig kann noch ein Impfschutz aufgebaut werden, zum Beispiel, wenn man eine Reise in ein Zecken-Risiko-Gebiet antritt. Bei diesem sogenannten Schnellschema wird die zweite und dritte Impfung nach 7 und 21 Tagen verabreicht und eine vierte Impfung nach 12 bis 18 Monaten. Bei einem alternativen Impfstoff erfolgt die zweite Impfung nach 14 Tagen, die dritte nach Impfung nach 6 bis 12 Monaten.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die in einem Risikogebiet wohnen, sich impfen zu lassen. Besonders gefährdet sind Menschen, die berufsbedingt viel draußen oder in ihrer Freizeit viel in der Natur unterwegs sind, dazu zählen:

  • Forstarbeiter
  • Beschäftigte in der Landwirtschaft
  • Wanderer
  • Camper
  • Jogger
  • Radfahrer
  • Hundehalter

Wo halten sich Zecken am liebsten auf?

Zecken lassen sich nicht von Bäumen auf ihre Opfer fallen. Sie sitzen im hohen Gras oder im Laub auf dem Boden und warten, bis ein Säugetier, zum Beispiel ein Hund, ein Reh oder ein Mensch, vorbeikommt und sie bei Kontakt abstreift und mit sich nimmt. Die meisten Zecken warten in einer Höhe zwischen 10 bis 50 cm über dem Boden.

Zecken finden sich nicht nur in Wäldern, sondern überall dort, wo es Pflanzen gibt, also auch auf Wiesen, in Gärten oder Parkanlagen.

Befinden sie sich auf ihrem Opfer, suchen sie sich eine für sie geschützte Stelle, an der sie Blut saugen können, zum Beispiel:

  • Hals
  • Achseln
  • Kniekehlen
  • Ellenbeuge
  • Bauchnabel
  • Genitalbereich

Die Suche nach der passenden Saugstelle, an der sie dann mit ihrem Saugrüssel in die Haut eindringen, kann bis zu einer Stunde oder länger dauern.

Zeckenstich – so schützen Sie sich

Gegen das FSME-Virus kann man sich impfen lassen. Dies ist jedoch nicht der einzige Erreger, den die in Deutschland heimischen Zecken übertragen können. Zecken können beispielsweise auch den bakteriellen Borreliose-Erreger übertragen – und zwar in ganz Deutschland. Hier hilft nur aktiver Schutz:

Meiden Sie hohes Gras und die Vegetation am Wegesrand. Hier sitzen die Zecken und warten darauf, dass man sie im Vorbeigehen abstreift.
Tragen Sie Oberbekleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen mit möglichst glatten Stoffen. So gelangen die Zecken nicht so schnell an die Haut und können vielleicht noch vorher entdeckt und von der Kleidung entfernt werden.
Helle Kleidung hilft, Zecken frühzeitig zu erkennen. Die kleinen, eher dunklen Krabbler heben sich gut von der hellen Kleidung ab.
Da Zecken im Unterholz oder im herabgefallenen Laub lauern, hilft es, die Socken über die Hosenbeine zu ziehen. So können sie nicht so leicht unter die Hosenbeine und auf das Bein gelangen.
Benutzen Sie vor dem Aufenthalt im Freien Insektenschutzspray und Lotionen. Je nach Inhaltsstoffen hält die Wirkung etwa vier Stunden an, dann muss der Schutz erneuert werden. Mit einem speziellen Spray lässt sich auch die Kleidung imprägnieren, was circa 2 Wochen Schutz bietet. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie gerne zur Anwendung.
Suchen Sie nach jedem Spaziergang Ihren Körper nach Zecken ab. Schauen Sie vor allem auch in den bevorzugten Regionen wie Hals, Achselhöhle, Genitalbereich, Ellenbeuge oder Kniekehle nach.

Exotischer Einwanderer

Die Zeckengattung Hyalomma ist üblicherweise in Asien, Afrika und Südosteuropa zu Hause. Hyalomma ist etwa doppelt so groß wie unser einheimischer gemeiner Holzbock. Auffällig sind ihre gestreiften Beine. Im Unterschied zu den heimischen Zecken verfolgt sie ihre Opfer aktiv und recht schnell. Hyalomma-Zecken können Krankheiten wie das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber übertragen. Seit einigen Jahren findet man sie auch in Teilen Deutschlands.

Zeckenstich: Was tun?

Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von einer Zecke gestochen wird, muss nicht in Panik verfallen. Laut dem RKI sind auch in den Risikogebieten in Deutschland nur wenig Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Wer seine FSME-Impfung regelmäßig auffrischt, braucht sich keine Sorgen zu machen.

Die Erreger der Lyme-Borreliose werden frühestens nach circa 12 Stunden durch den Saugapparat der Zecke abgegeben. Wer sich also direkt nach einem Aufenthalt im Freien absucht, sollte auf der sicheren Seite sein. Beobachten Sie dennoch etwa 4 Wochen lang die Einstichstelle. Tipp: Malen Sie mit wasserfestem Marker einen Kreis um die Einstichstelle auf die Haut, damit sie nicht vergessen, wo die Zecke gesessen hat. Auch eine später entdeckte Borreliose kann gut mit Antibiotika behandelt werden.

Zecken entfernen

Haben Sie an Ihrem Körper eine Zecke entdeckt, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Am besten eigenen sich dazu Zeckenkarte, -schlinge, -zange oder -pinzette aus der Apotheke (diese gehört auch in jede Reiseapotheke). Greifen Sie die Zecke damit so nahe wie möglich an der Hautoberfläche, niemals am vollgesogenen Körper. Ziehen Sie die Zecke langsam und gerade heraus. Auf keinen Fall mit Öl oder Klebstoff  beträufeln, das reizt das Tier und kann dazu führen, dass es mit dem Speichel mögliche Erreger in Ihr Blut abgibt. Desinfizieren Sie anschließend die Stelle.  

Wann zum Arzt?

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie zum Arzt gehen:

Nach ein bis drei Wochen treten erste Symptome ähnlich einer Erkältung auf, zum Beispiel:
–   hohes Fieber
–   starke Kopf- oder Nackenschmerzen
–   Lichtempfindlichkeit
–   Schwindel
–   Lähmungen
–  Gleichgewichtsstörungen
– Wanderröte (Erythema migrans): Um die Einstichstelle bildet sich nach wenigen Tagen bis Wochen ein roter Fleck, der sich ringförmig ausbreitet. Diese Hautrötung muss allerdings nicht immer exakt ringförmig sein und kann auch gar nicht auftreten.
– Grippeähnliche Symptome: Abgeschlagenheit, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, Nachtschweiß
– Selten zeigt sich ein blaurotes Hautknötchen.
– Auch Jahre später können noch Gelenk- und Nervenschmerzen bzw. Nervenentzündungen auftreten.

Sicher schützen

Schützen Sie sich gegen Zecken mit zeckenabweisenden Produkten aus der Apotheke. Ihre Wirkung ist belegt und getestet, während angepriesene Hausmittel wie Knoblauch nicht sicher schützen. Zeckenabwehrmittel gibt es auch für Kinder. Wir beraten Sie gerne.

Mario Mustermann,

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